Hallo. Mein Name ist Nina Allmeier. Und ich bin Kundin hier in dieser Buchhandlung. Ich lese euch heute eine kleine Weihnachtsgeschichte aus dem Leben eines Radios. Jedes Jahr dasselbe. Alle Jahre wieder dasselbe Procedere. Es ändert sich nie etwas. Die Weihnachtszeit hat noch nicht einmal begonnen. Trotzdem kann man schon überall Weihnachtsmänner, Lebkuchen und Spekulatius in den Supermärkten finden. Und das Schlimmste: Die lustigen Radiomoderatoren, die Last Christmas mal wieder viel zu früh für ihre Zuhörer anspielen müssen. Aber dann, wenn „It’s beginning to look a lot like Christmas!“ Spüre ich langsam aber sicher die bei den Menschen aufkommende Begeisterung für die Weihnachtszeit. Sie flammt auch in mir auf und ich spiele die schönsten Weihnachtslieder, die man sich nur vorstellen kann, um diese besondere Zeit auch für die Menschen so verzaubern wie möglich zu machen. Im Advent, im Advent ist ein Licht erwacht! Schallt es dann schon bald nicht nur aus meinen Lautsprechern, sondern auch aus vielen Mündern begeisterter Sänger. Immerhin wurde ja gerade die erste Kerze angezündet. Doch die Entspannung, wie man sie am ersten Advent noch genießt, verfliegt schon bald. Denn nun beginnt der große Weihnachtsstress. Ein Glück bin ich bei diesem Außen vor. Die meisten Menschen sind ja nicht so bescheiden und geben sich wie Mariah Carey mit ihren Partnern oder wie Britney Spears mit nur einem Wunsch zufrieden. Nein, kilometerweise Papier wird nicht nur fürs Einpacken, sondern auch für die Wunschlisten verbraucht. Aber all die Rauferei um die Geschenke wird doch stets von den Gedanken angetrieben, die glitzernden Augen des Beschenkten zu sehen und sich mit der Person gemeinsam freuen zu können. Außer natürlich, man schafft es, eines der Top zehn der unbeliebtesten Weihnachtsgeschenke zu verschenken, wie beispielsweise Schulsachen, unnötige Technikgeräte oder Haushaltsgeräte. Und trotz des gesamten Weihnachtsstress rund um Geschenke Schwiegermütter, zu deren Besuch alles blitzblank geputzt sein muss, und dem allgemeinen Stress zum Jahresabschluss gibt es auch in der Weihnachtszeit immer wieder die ganz besonderen Momente, die ich gerne musikalisch unterstreiche. Beispielsweise, wenn den Kindern aufgeregt erzählt wird „Morgen, Kinder, wirds was geben“, bevor der Nikolaus am nächsten Tag kommt. Oder aber, wenn das Winterwonderland gleich vor der Haustür liegt und man begeistert ein Schneemann bauen kann. Und dann, wenn in der Weihnachtsbäckerei die Plätzchen bereits gebacken wurden und nur noch wenige Türchen am Adventskalender warten, geöffnet zu werden, legt sich dieser wohlbekannte Zauber über die Welt und man denkt, es ist alles wie in einem Wonderful Dream. Abgesehen von den genervten Autofahrern „Driving Home for Christmas“. Aufgeregt beginnt man sich zu fragen „Do you know, it’s Christmas“. Letztendlich ist es dann so weit. Fröhliche Weihnacht überall, schallt es von allen Seiten. Voller Begeisterung wispert man sich zu „Santa’s Coming for us“. Und schon gespannt schaut man gen Himmel, um vielleicht doch ein Blick auf Rudolph the Red Nose Reindeer“ zu erhaschen. Bevor es jedoch losgeht mit der Bescherung und dem Festessen, steht bei bestimmt vielen zunächst einmal der kategorische Kirchenbesuch an. Laut wird dann in der Kirche. Halleluja und Oh du fröhliche gesungen. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt kann sich auch der letzte nicht mehr mit seiner Weihnachtsbegeisterung zurückhalten. Thank God it’s Christmas, heißt es zum Schluss. Draußen wünscht man sich da noch Merry Christmas everyone und schlendert daraufhin schon ganz erwartungsvoll nach Hause. Immerhin muss man doch schauen, was Underneath the Tree alles für einen liegt. Wieder beginnt dann ein Rocking Around the Christmas Tree. Endlich darf man ganz offiziell Stille Nacht, heilige Nacht mit seinen Liebsten singen. Oder vielleicht nach dem ein oder anderen Glühwein auch einfach ganz herzhaft gröhlen. Für diejenigen, die singfaul sind, übernehme natürlich ich die Aufgabe. Und wenn dann jeder gesättigt und glücklich mit seinen Liebsten dasitzt, erklingt ich leise mit Christmas in my Heart im Hintergrund und untermale The best time of the Year mit den schönsten Weihnachtsklassikern und wünsche dir somit have yourself a merry little Christmas.